Am 23.09.2004 war es endlich soweit, der Tag auf den sich unser Kämpfer Peyman Rastgou das ganze Jaht gefreut hatte. Nach dem Besuch der polnischen Nachwuchs- Nationalmannschaft in den vergangenen Osterferien und den internationalen Turnieren im April und Mai wählten die Landestrainer U17 junge Sportler aus, die mit ihnen im September nach Polen reisten. Durch seinen 2. Platz in Erfurt im Mai 2004 errang Peyman seine Fahrkarte. Natürlich musste es mit der Schule übereinstimmen, denn schließlich mussten die "Polenfahrer" zei Wochen Lernstpff nachholen. Doch das war ebenfalls kein Hindernis und so ging es Donnerstagabend von Gleis 4 in Duisburg Richtung Warschau.
"Wir kamen dann nach ca. 12 Stunden in Warschau an und gaben zuallererst unsere Judogi-Jacken ab, denn die Rückenummern mit den Gewichtsklassen mussten draufgenäht werden!" ,teilte Peyman uns mit. Dann ging es direkt mit Taxis weiter in ein Dojo unserer Gastgeber in Warschau. Dort schliefen wir auf der Matte mit Schlafsäcken, aber es war nicht so schlimm, denn wir waren ja nur das Wochenende in Warschau. Nach einem Besuch am Freitag in Warschau gab es abends noch die erste Trainingseinheit, denn morgens und am folgenden Sonntag stand noch ein Turnier bevor. Ein paar Tipps von Landetrainer Stefan Küppers über das Kämpfen der Polen und noch ein motivierendes Gespräch nach dem Techniktraining.... bereit war man für das anstehende Turnier.
"Samstag haben wir in der Jugend U15 gekämpft, am Sonntag in der U17. Samstag hat aber auch die U20 gekämpft, jedoch sind wir deutlich zu jung für diese Jugend!" erzählte der 14-Jährige Peyman.
Nun war es endlich soweit, der Samstag war angebrochen und der Druck war hoch, alle waren stark konzentriert und aufgeregt. Der leichteste Kämpfer im Team David Luhn (-34 kg) vom PSV Duisburg kämpfte als Erstes, der schwerste Kämpfer Tobias Ehnes (+73 kg) vom TSV Bayer Leverkusen als Letztes.
Irgendwann wurde dann die Gewichtsklasse -60 kg aufgerufen, wo Peyman sich schon auf seinen ersten Kampf vorbereitete. Bei einem Turnier, an dem 12 Nationen teilnahmen, verlor Peyman unglücklich nach 4 Minuten auf Zeit gegen den späteren Turniersieger. Somit musste er sich in der Trostrunde durchbeißen und das schaffte er auch. Nach den Siegen gegen einen Kämpfer aus der Ukraine, einen Letten, zwei Russen und einen Finnen musste er sich dem Liauer Janeiko Siropovas, der am Ende den 3. Platz belegte, mit einem 7. Platz geschlagen geben.
Dennoch war es ein erfolgreicher Tag. Ganze 5 Medaillen gab es für das Team aus NRW! "Es war eien super Leistung! Denn am nächsten Tag bekamen wir alle von den U17ern eins auf die Nase!" In der U17 wurde dennoch eine Medaille in der Gewichtsklasse -46 kg errungen und so war "Deutschland" ("Weil wir die einzige Mannschaft aus Deutschland waren, starteten wir auch für Deustchland") in der Gesamtwertung (U15, U17, U20) auf dem 4. Platz!
Nach diesem Wochende ging es Montag Morgen nach dem Frühstück zum Warschauer Hauptbahnhof und von dort mit dem Zug 400 km nach Süden in die Skistadt Zakapone ("wo uns ein paar sehr harte Tage erwarten würden"). Auf dem Weg dorthin ging es noch zu einer Besichtigung des alten Konzentrationslagers Auschwitz. Danach aber direkt nach Zakapone zum anstehenden Trainingscamp mit knapp 150 Teilnehmern aus 7 Nationen, wo nur Randori stattfand.
"Anschließend nutzten wir noch die leere Halle und machten Techniktraining sowie ungefähr 50 Klimmzüge, und das Gemeine war ja auch noch, das wir uns nicht an einer Stange hochzogen, sondern an unseren eigenen Judogi-Jacke, die wir aufgehangen hatten." Doch so schlimm war es ja insgesamt nicht, denn in der Unterkunft standen uns der Billardraum und die Sauna zur Verfügung, was die Stimmung ein wenig auflockerte.
Und schließlich gab es am Samstag noch das internationale Turnier mit 7 Nationen am Sart, den "Polish Open"-Cup, also trainierte man hart und versuchte, soviel wie möglich vom Camp mitzunehmen: "Wir wollten am letzten Tag unserer Polenreise noch einmal Gas geben und beim Turnier richtig reinhauen!" Dies gelang ihm auch: Nach fünf SIegen und erneut zwei unglücklichen Niederlagen reichte es für Peyman zu einem sensationellen 5. Platz!
Und das war´s für Polen! Am Montag, den 04.10 fuhr man direkt von Zakapone aus nach Duisburg, wo die Eltern schon sehnsüchtig auf ihre 13- bis 14-jährigen Landeskaderathleten warteten. Noch was Abschließendes, Peyman? "Ich hoffe natürlich, im nächsten Jahr durch die Änderung der Jugenden mit der U16 noch einmal hinfahren zu dürfen." Glückwunsch zu deiner Leistung und alles Gute 2005 in der U17 (bzw. in der U16 für Polen) wünscht die Redaktion
René Jeske wird Westdeutscher Vizemeister
Am 17.09.2005 fanden in Siegen die Westdeutschen Judo-Einzelmeisterschaften der Männer statt. Die Gewichtsklasse der Männer bis 81 kg war stark besetzt. Gesetzt wurden in der Gewichtsklasse 2 Judoka, Martin Drechsler (5. Platz Deutsche Meisterschaft 2004) und Patrick Schweitzer (Westdeutscher Meiser 2003). René benötigte für seinen 1. Kampf kaum eine halbe Minute und brachte seinen Gegener mit einer Aushebetechnik zu Boden. Seinen 2 Kampf bestritt er gegen David Kasproviak aus Mönchengladbach. Ihn konnte er ebenfalls nach drei Minuten und bis dahin ausgewogenem Kampf mit Ippon besiegen. Sein nächster Gegener im Halbfinale war sodann der gesetzte Martin Drechsler, René zeigte sich mental stark und hoch konzentriert und so gelang es ihm ein unglaublicher Sieg. Mit einem tiefen Seoi-nage bezwang er ihn. Er konnte sein Sieg nicht fassen. Mit diesem Sieg stand er nunmehr im Finale und trat hier gegen den gesetzten Patrick Schweitzer an. Er unterlag nach harten 3,5 Minuten mit einem Ippon. Wir erwarten mit Spannung seine Teilnahme an der Deustchen Meisterschaft am 23.10.2005 in Wuppertal.
Westdeutsche Meisterschaft U14
Am Samsta/Sonntag fanden in Holzwickede die Westdeutschen Meisterschaften der Jugend U14 statt. Von Yamanashi-Porz haben sich 8 Kämpfer/innen für diesen Turnier qualifiziert. Am Samstag waren die Mädchen dran. An den Start gingen: Aylin Jeske, Vanessa Brinks und noch unsere ganz jungen Kämpferinnen Vanessa Reiners und Jessica Brinks. An diesem Tag lief nicht alles optimal. Aylin Jeske musste sich überraschend im Halbfinale geschlagen geben und um Platz drei kämpfen. Nach 10 Sekunden hat sie Ihre Gegnerin Ippon geworfen und wurde dritte. Vanessa Brinks hatte an diesem Tag sehr viel Pech. Den ersten Kampf musste sie direkt gegen eine gestzte Kämpferin ran. Verlor leider und kam in der Trostrunde nicht mehr richtig zum Zuge. Sie gewann noch einen Kampf nach Golden Score, aber musste sich im dritten Kampf geschlagen geben. Jessica Brinks und Vanessa Reiners haben sich gut geschlagen und jeweils einen Kampf gewonnen.
Am Sonntag waren die Jungs dran. An den Start gingen Dustin Hirschberg, Philipp Kosbab, Kevin Hupka und Lars Austermann. Dustin, unser Fliegengewicht, war als erster dran. Die ersten beiden Kämpfe gewann er mit Ippon. Im Halbfinale traf er auf den Favoriten und musste sich nach 3 Minuten nur knapp geschlagen geben. Der Kampf um Platz drei dauerte nicht mehr als 20 Sekunden und Dustin sicherte sich die Bronzemedaille. Philipp Kosbab gewann seine ersten beide Kämpfe und musste sich im Halbfinale, nach Golden Score, mit einem Yuko geschlagen geben. Im Kampf um Platz drei verließen ihn ein wenig die Kräfte. Er verlor mit einem Armhebel und wurde fünfter. Kevin und Lars schieden überraschend nach 2 Kämpfen beide vorzeitig aus.
Ergenisse:
3. Platz
Aylin Jeske (-57 kg) Dustin Hirschberg (-31 kg)
5. Platz
Philipp Kosbab (-40 kg)
7. Platz
Vanessa Reiners (-33 kg)
Hartes Training führt zum Erfolg
Peyman Rasgou holt Solber
Am Samstag, den 12. November fand das Bundesoffene Turnier in Herne statt. Peyman hat sich für dieses Turnier viel vorgenommen und hat mehrere Monate für dieses stark besetzte Turnier tainiert. Er ging in der Gewichtsklasse bis 60 kg an den Sart. Diese war die meist besetzte Gewichtsklasse. Ganze 62 Teilnehmer meldeten sich bis 60 kg. Nach den Siegen über Gegner aus: Schleswig-Holstein, NRW, Bayern und der Pfalz, stand er im Halbfinale. Für diese 4 Kämpfe brauchte er noch ncht einmal 4 Minuten. Im Halbfinale trat er gegen Felix Kiebach aus Brandenburg an. Nach zwei Minuten konnte Peyman seinen Gegner auf den Rücken schmeißen. Im Finale traf er auf ein bekanntes Gesicht, Oliver Romswinkel vom Beuler JC. Auf der Westdeutschen Mannschaftmeisterschaft konnte Peyman sich noch gegen Oliver durchsetzen, aber am diesem Tage war er nicht schlagbar. Nach ausgeglichenen 2 Minuten wurde Peyman im Boden abgehebelt. Trotz der Niederlage im Finale, war es ein sehr großer Tag für Peyman. Er wurde vom Bundestrainer zu einem DJB Lehrgang im Januar eingeladen. Vieleich wird er auch irgenwann den Adler auf der Brust tragen. Wir wünschen ihm dabei viel Erfolg.
Bundesoffenes Pokalsichtungsturnier U 15
in Backnang am 13.03.2005
Am 12.03.2005 fuhren die Judoka Alexandra Wirtz, Vanessa Brinks
und Aylin Jeske mit ihrem Trainer René Jeske und begleitet von den Müttern nach
Backnang. Die Fahrt verlief schon recht lustig und René hielt sich tapfer
zwischen all dem weiblichen Geschlecht. Nach 3,5 Stunden Fahrt durch bitteren
Winter erreichten wir die Halle in Backnang und der erste Gang war natürlich
zur Waage. Vanessa hatte sich zum Ziel gesetzt nochmals in ihrer alten
Gewichtsklasse bis 40 kg anzutreten. Ein banges Warten vor der Waage fing an.
Noch schnell 10 Runden auf dem Gang hin und her gelaufen, das doppellagige
T-Shirt getauscht gegen ein 100-g T-Shirt, 2 Min. Kopfstand und ab auf die
Waage. Gott sei Dank, geschafft, die Waage zeigte Strichpunkt 40 kg. Alexandra
hatte noch ein klein bißchen Hoffnung auf die 52 kg Klasse. Aber das war nicht
zu schaffen. mit 53,2 kg war ein Start in der 57 kg Klasse unumgänglich. Aylin
liebäugelte noch ein klein wenig mit der 48 kg Klasse, aber auch hier kein
Einsehen der Waage. 49,4 kg sind es und bleiben es. Jetzt kehrte erst einmal
Ruhe ein. Die Mädchen machten sich mit der Halle vertraut, schauten sich eine
paar Endkämpfe der Jungen an und dann fuhren alle relaxt in das Traumziel
„Jugendherberge“. Das Schlaflager war trocken, warm und sauber und die Taschen
schnell dort abgestellt. So langsam regte sich das Hungergefühl bei allen
Reiseteilnehmern und man beschloss, Essen zu gehen. Gut gestärkt mit Pizza und
Cola (Kalorien? No problem!) verging ein lustiger Abend und gegen 9.45 Uhr
legte sich alles zur Nachtruhe. Der letzte Gedanke vor dem Schlafengehen:
Die Kämpferinnen:
Ich hab voll Schiss vor Morgen!
Der Trainer: Bitte lieber Gott schenke uns Siege!
Die Mütter: Hoffentlich keine Verletzungen!
Gut ausgeruht und ausgerüstet mit den letzten Anweisungen
vom Trainer ging es gegen 8.30 Uhr zur „Kampfarena“. Alle wirkten angespannt
und nervös. Endlich, die ersten Listen hängen aus. Vanessa Brinks wird als
erste starten. Der erste Kampf beginnt. Die Gegnerin ist Gott sei Dank ein
bekanntes Gesicht aus dem BLZ (Sonja Wirth vom NWJV gesetzt!) und somit
einschätzbar. Es wird ein anstrengender Kampf, den Vanessa für sich mit Yuko im
GOLDEN SCORE (Verlängerung) entscheiden kann. Der nächste Kampf gestaltet sich
noch schwieriger. Vanessa hält gut gegen Jessica Heck, kann sich zum Schluss
leider nicht durchsetzen und verliert durch Ippon. Dieser Kampf zeigte, das
hier enorme Kraft eingesetzt wurde. Vanessas linkes Auge verfärbte sich verdächtig
blau. Jetzt hieß es Nerven behalten in der Trostrunde. Der nächste Kampf wies
wiederum eine starke Gegnerin auf. Vanessa verlor durch eine Wurftechnik der
Gegnerin und schied damit auch aus der Trostrunde aus. Immerhin ihr erster Sieg
in der Hauptrunde verhalf ihr auf einen guten 9. Platz unter 20 Teilnehmern.
Dies ist ein super Ergebnis!
Am späten Mittag hängen sodann die nächsten Listen aus. Alexandra
hat 23 Teilnehmer auf ihrer Liste und Aylin 25. Es startet zunächst Aylin. Den
ersten Kampf bestreitet sie ebenfalls gegen eine gesetzte Kämpferin des NWJV.
Beide Kämpferinnen erscheinen zunächst gleich stark. Verschiedene Ansätze von
Aylin im Boden bescheren ihr einige Blessuren durch die Gegnerin. Keine der
Mädchen kann zunächst punkten. Aylin gelingt es sodann, in den letzten 5
Sekunden durch eine kleine Wertung Koka den Kampf für sich zu entscheiden. Den
zweiten Kampf kann sie nach der hälftigen Kampfzeit durch eine Würgetechnik für
sich entscheiden. Unsere Spannung wächst! Der dritte Aufruf erfolgt recht
schnell. Und dann scheint Aylin in ihrem Element zu sein. Den Kampf entscheidet
sie in den ersten Sekunden durch eine Aushebetechnik mit Ippon für sich.
Zwischenzeitlich gerät René ganz schön ins Schwitzen. Denn fast zeitgleich mit
Aylin`s drittem Kampf wird Alexandra aufgerufen. Alexandra hat schwere Gegner
in ihrer Gruppe. Wenn man berücksichtigt, dass fast alle Mädchen in der Regel
an der Obergrenze ihres Gewichtes stehen und Alexandra am unteren Gewichtslimit
anzutreffen ist, bedeutet dies, dass sie auf Gegnerinnen trifft, die 4 Kilo
schwerer sind. Und diese Kilo mehr zu bewegen, bedeutet enormen Kraftaufwand.
Alexandra kann ihren ersten Kampf in der Hauptrunde nicht für sich entscheiden
und auch im zweiten Kampf in der Trostrunde ist die Gegnerin zu stark. Doch
dies soll die Kämpferin nicht entmutigen. Wir wussten alle von vornherein, dass
dies ein starkes Turnier sein wird und ein Durchsetzen schwierig sein würde.
Also Kopf hoch und die Sicht nach vorn zur nächsten Herausforderung!
Ach ja, die nächste Herausforderung hieß übrigens für Aylin
„Katharina Pohl“, Kampf Nr. 4. Katharina Pohl ist eine Top-Athletin mit einer
starken Fußfegetechnik und einer starken Wurftechnik (tiefer Seo-nage). Hier
konnte Aylin nur versuchen, die Ansätze abzuwehren. Diese Versuche bescherten
ihr sodann 3 Strafen, die für Katharina zu einem Wazzari umgewandelt wurden. In
den letzten 12 Sekunden konnte Katharina sodann ihre Wurftechnik durchsetzen
und den Kampf damit für sich entscheiden. Von der Matte kam eine zersauste und
außer Atem, aber mit sich zufriedene Aylin. Nachdem die Haare neu gekämmt waren
und neue Kraft gesammelt war, ging es in Runde 5. Hier traf sie wieder auf ihre
Gegnerin aus Runde 1. Diesen Kampf konnte sie diesmal mit einer Hebeltechnik
für sich entscheiden und erreichte dadurch den 3. Platz .
Jetzt endlich fiel alle Anspannung ab. Das Warten auf die Siegerehrung wurde
nicht lang, denn es gab gute Endkämpfe zu sehen und der Judo-Sport zeigte sich
mit guten vorbereiteten Techniken von seiner schönsten Seite. Gegen 16.00 Uhr
war dann alles zu Ende und die lange Heimfahrt begann. Kaum unterwegs, kam die
Frage: Das war total cool, machen wir so was noch mal? Na klar, jederzeit! Nur
das nächste Mal haben wir Mütter ein paar Baldrian-Tropfen im Gepäck!!!